Die finanzielle Repression wird kommen

16.05.2020

Die milliardenschweren Corona-Hilfen von Staaten und Notenbanken werden nicht folgenlos bleiben. Was Anleger wissen sollten, wenn sie den Wert ihres Vermögens langfristig erhalten möchten.

Es ist noch gar nicht lange her, da hatten wir die beginnenden zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts als Dekade der Finanzrepression bezeichnet. Das war allerdings noch vor der Corona-Krise. Nun dürfte diese Entwicklung weitaus schneller kommen und ausgeprägter ausfallen als gedacht.

Denn: Die explodierenden Staatsschulden müssen dauerhaft von den Notenbanken finanziert werden. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) gehen mit Null- und Minuszinsen sowie immensen Anleihekaufprogrammen zur Bekämpfung der Krise bereits "All in". Schrumpfende Kapazitäten sowie höhere Beschaffungspreise und Produktionskosten dürften schon bald zu einer Rückkehr der Inflation führen. Nullzins minus ein paar Prozent Inflation ergibt negative Realzinsen, die Inhaber von Staatsanleihen und Sparguthaben schneller enteignen werden, als dies zu Beginn des Jahres noch absehbar war.

Starker Staat - auf Kosten der Bürger?

Finanzrepression bedeutet aber auch höhere Steuern und wachsender Staatseinfluss. Die Anlageklasse, die hiervon am stärksten betroffen sein wird, sind Immobilien. Aktien könnten unter höheren Unternehmenssteuern und staatlicher Regulierung der Unternehmen leiden. Allerdings werden die Länder Sorge tragen, dass sie auch zukünftig als Standort attraktiv sind. Bei der Auswahl von Unternehmen steht die Zukunftsfähigkeit der Geschäftsmodelle, die Solidität der Bilanzen und die Qualität des Managements im Vordergrund. Wir nutzen die Krise, um mit den Vorständen vieler Portfoliounternehmen zu sprechen (derzeit überwiegend per Telefon oder Videokonferenz), um dabei auch etwas über ihre Lehren aus der Krise zu erfahren.

Auch wenn die Turbulenzen an den Märkten noch nicht vorbei sein dürften, sind Aktien die wichtigste Anlageklasse zur Immunisierung eines Vermögens gegen Finanzrepression, gefolgt von Gold. Selbst Unternehmensanleihen bieten nach den starken Kursverlusten nun wieder Chancen auf überdurchschnittliche Renditen, sofern man sie nicht bis zur Endfälligkeit hält.

Realen Vermögensverlusten vorbeugen

Die historischen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen der vergangenen Wochen bestärken uns in unserem Anlageweltbild: Wir erwarten, dass die Zinsen langfristig unterhalb der Inflationsraten bleiben. So können weiter in die Höhe wachsende Schuldenberge bedient werden; die Nebenwirkung ist aber eine Umverteilung von Gläubigern zu Schuldnern und ein Kaufkraftverlust von Nominalanlagen. Der Anstieg des Goldpreises ist unseres Erachtens deshalb nur folgerichtig: Gold lässt sich schließlich als Währung betrachten, die nicht beliebig vermehrbar ist.

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Binder Manfred, MLS

allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger

Quelle: Flossbach von Storch

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