Zinspolitik – Reise ohne Wiederkehr
Auf ihrem Weg der Zinssenkungen haben die Notenbanken mittlerweile den Punkt überschritten, ab dem es kein Zurück zum "normalen Zins" mehr geben kann.
Wir haben in den vergangenen Jahren gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, dass angesichts der gewaltigen Verschuldung weltweit eine Rückkehr zu "normalen" Zinsen kaum mehr möglich sei. Dass die großen Notenbanken den "Point of no Return", die Wegmarke, ab der es kein Zurück mehr gibt, längst überschritten hätten.
Kein Weg zurück
Seit Covid-19 ist eine Rückkehr praktisch ausgeschlossen. Auch wenn Philip Lane, der EZB-Chefvolkswirt, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters kürzlich zu Protokoll gab, dass die EZB über eine Vielzahl von Ausstiegsstrategien verfüge; so wie in den vergangenen Jahren andere Vertreter der Notenbanken stets betont hatten, dass sich die Geldpolitik schon bald normalisieren werde. Wie die Exit-Strategien konkret aussehen, wollte Lane nicht verraten.
Geldschleusen bleiben offen
Um das Finanzsystem zu sichern, müssen Notenbanken und Regierungen die Geldschleusen geöffnet lassen. Die gegenseitige Abhängigkeit ist gewaltig, insbesondere die der Staaten vom niedrigen Zins. Aber auch die Notenbanken sitzen in der Klemme. Ein Entzug von der Politik des billigen Geldes würde die Staaten ruinieren. Wer mag das schon riskieren?
Weiter so - auch für die Sparer?
Es wird also weitergehen wie bisher. Immer weiter. Und die Sparer zahlen den Preis. Sie warten vergeblich auf höhere Zinsen für Tagesgeldkonten, Prämiensparen, Bausparverträge oder die kapitalbildende Lebensversicherung. Wie lange sie das wohl mitmachen werden? Wann werden sie merken, dass sie mitsamt ihren Hoffnungen auf den Sankt-Nimmerleins-Tag vertröstet werden? Nicht ausgeschlossen, dass sie irgendwann das Vertrauen in die Notenbanken und damit in das Geldsystem verlieren. Wenn die Inflation doch irgendwann deutlicher anzieht - und sie merken, dass ihre Ersparnisse wie Butter in der Sonne schmelzen. Völlig ausgeschlossen ist das nicht.
Dieser Beitrag wurde mit Erlaubnis von Flossbach von Storch übernommen.
Für weiter Information zu dem Thema Veranlagung nimm jetzt Kontakt mit uns auf.
Binder Manfred, MLS
allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger
Quelle: Flossbach von Storch
RECHTLICHER HINWEIS
Diese Veröffentlichung dient unter anderem als Werbemitteilung.
Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen und zum Ausdruck gebrachten Meinungen geben die Einschätzungen von Flossbach von Storch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Angaben zu in die Zukunft gerichteten Aussagen spiegeln die Zukunftserwartung von Flossbach von Storch wider, können aber erheblich von den tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnissen abweichen. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann keine Gewähr übernommen werden. Der Wert jedes Investments kann sinken oder steigen und Sie erhalten möglicherweise nicht den investierten Geldbetrag zurück.
Mit dieser Veröffentlichung wird kein Angebot zum Verkauf, Kauf oder zur Zeichnung von Wertpapieren oder sonstigen Titeln unterbreitet. Die enthaltenen Informationen und Einschätzungen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Sie ersetzen unter anderem keine individuelle Anlageberatung.
Diese Veröffentlichung unterliegt urheber-, marken- und gewerblichen Schutzrechten. Eine Vervielfältigung, Verbreitung, Bereithaltung zum Abruf oder Online-Zugänglichmachung (Übernahme in andere Webseite) der Veröffentlichung ganz oder teilweise, in veränderter oder unveränderter Form ist nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung von Flossbach von Storch zulässig.
Angaben zu historischen Wertentwicklungen sind kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.
© 2020 Flossbach von Storch. Alle Rechte vorbehalten.
Photo by Dino Reichmuth on Unsplash